ANDREA GUBITZ | Heimat-Photographie

Ich sehe was, was Du nicht siehst

ANDREA GUBITZ – Heimatphotographie

Winterlichter im Palmengarten

Ein Herz aus Wasser

Winterlichter

im

Palmengarten

Inhalt

Geometrische Strenge trifft auf spielerische Romantik

Einmal im Jahr, wenn die Tage kurz, dafür die Nächte umso länger geworden sind, erstrahlen im Palmengarten in Frankfurt die Winterlichter  in vielen Formen und Farben.  Geometrische Formen wie Kreise, Rechtecke und Wellen wechseln sich ab mit verspielten Motiven wie einem Hasen im Kornfeld oder Riesenschneeglöckchen. Ein besonderer Besuchermagnet ist das „Wasserwerk“; hier werden Figuren auf eine große Wasserfontäne projiziert. Es ist wie Feuerwerk, nur ohne Lärm und Feinstaub, aber nicht minder schön.

Für mich sind die Winterlichter in Palmengarten etwas ganz Besonderes, denn vor vier Jahren hat mein erster Besuch dort auch meinem Blog begründet. Einige Lichtinstallationen gibt es noch heute, andere sind neu. Schaut doch einfach mal bei meinem alten Beitrag vorbei.

Wasserwerk der Farben und Formen

Die wohl beliebteste Lichtinstallation ist eine Projektion von Figuren und Farben auf eine Wasserfontäne – eine Show, die an ein Feuerwerk erinnert; daher habe ich sie „Wasserwerk“ getauft. Die Vorführung wird laufend wiederholt, so daß man genug Zeit hat, die einzelnen Elemente im richtigen Moment zu erwischen und mit verschiedenen Belichtungszeiten zu experimentieren. Zunächst habe ich einige Photos aus der Hand gemacht, und zwar mit einer eher kurzen Belichtungszeit (mittleres Bild). Der zu zahlende Preis ist ein hoher ISO-Wert von 6400. Das damit verknüpfte Bildrauschen läßt sich bei einem Motiv, bei dem es nicht auf Schärfe ankommt, gut beseitigen. Die meisten Bilder dieser Serie sind allerdings vom Stativ aus entstanden, und zwar mit deutlich längeren Belichtungszeiten.

Das Spiel mit den Objekten

In der photographischen Gemeinde wird man bisweilen schief angeschaut, wenn man Photos von Kunstwerken präsentiert. Es ist ja nur das Abbild dessen, was ein anderer geschaffen hat. Auf der anderen Seite zeigen die meisten Aufnahmen Motive, die schon vorhanden sind, aber eben aus einer interessanten Pespektive.

Lichtobjekte laden aber auch geradezu zum Spielen mit der Kamera ein. Besonders spannend in diesem Zusammenhang ist die kontrollierte Bewegung der Kamera (Intentional Camera Movement, kurz ICM). Hierfür eignen sich Motive mit hohem Kontrast und klarer Struktur. Da die Bewegungsunschärfe im Vordergrund steht, blende ich in aller Regel ab. Und dann heißt es „Versuch und Irrtum“. Dabei muß es keineswegs immer bunt zugehen, wie das Photo oben rechts beweist.

Mehrfachbelichtungen sind eine zweite Möglichkeit, kreativ zu werden. Für das Bild unten rechts habe ich die Lichtinstallation aus mehreren Richtungen aufgenommen und später am Rechner zusammengesetzt. Aber auch der „Hase“ (siehe oben) besteht aus zwei Photos, nämlich einem scharfen und einem unscharfen. Je nach Kameramodell kann man solche Bilder auch gut direkt „off camera“ machen.

5 Tipps zum Photographieren bei Nacht

Lichterschauen, Jahrmärkte und Feuerwerke locken in aller Regel auch eine Fülle von Photographinnen und Photographen an. Bunte Lichter und bewegte Objekte wie Karusells und Riesenräder erlauben auch bei tiefschwarzer Nacht attraktive Bilder. Aber nicht immer muß es farbig zugehen. Eine Gasse, mit ein paar Laternen beleuchtet bei strömenden Regen, ist beispielsweise ein attraktives Schwarz-Weiß-Motiv. Um auch in der Nacht ansprechende Bilder aufzunehmen, gilt es, ein paar Tipps zu beherzigen.

  1. Die beste Zeit zum Photographieren ist die Blaue Stunde bzw. die Dämmerung, wenn künstliche Lichtquellen schon eingeschaltet sind. Da man eine lange Belichtungszeit benötigt, ist ein Stativ ein Muß.
  2. Es lohnt sich, ca. eine Stunde Vorlauf einzuplanen und ein paar Probeaufnahmen zu machen. Manuelle Belichtung ist hier Pflicht. Standort und Bildausschnitt sollten passend gewählt sein, wenn die Phase des besten Lichts beginnt. Dies läßt sich auf dem Kameradisplay ganz gut abschätzen, wenn die Farbtemperatur auf „Sonnenschein“ – ca. 5200 Kelvin – eingestellt ist.
  3. Wenn es dann dunkel ist, wird aus dem Himmel eine schwarze Fläche, die oft „erdrückend“ wirkt. Daher sollte dieser nur wenig Raum im Foto einnehmen.
  4. Künstliche Lichtquellen wie Straßenlaternen, aber auch der Mond, sorgen für einen hohen Kontrastumfang. Die passende Belichtung muß man ausprobieren, am besten geht es, wenn man das Histogramm im Auge behält. Vor allem die Lichter sollten nicht ausfressen. In der Schwarz-Weiß-Bearbeitung lassen sich Kontraste übrigens viel besser bewältigen.
  5. Oft sieht es sehr hübsch aus, wenn die Lichtquellen, z.B. Laternen, einen Strahlenkranz (Sonnenstern) haben. Das gelingt, indem man tüchtig abblendet. Allerdings sind nicht alle Objektive gleich gut geeignet für diesen Effekt. Die Anzahl der Strahlen ist von der Anzahl der Blendenlamellen abhängig, und eine ungerade Zahl an Lamellen erzeugt eine Verdopplung der Strahlen.

Extratipp: Nachtphotographie erfordert Zeit und Geduld. Eine Thermoskanne mit Tee und ein Snack versüßen Dir wohlverdiente Pausen. Und ein paar Akkus für die Kamera verhindern das vorschnelle Ende der Phototour.

24 mm (KB), f 4, 1/2 sec., ISO 400

… für Euer Interesse!

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