ANDREA GUBITZ | Heimat-Photographie

Ich sehe was, was Du nicht siehst

ANDREA GUBITZ – Heimatphotographie

Ortswechsel im Museum Giersch

Ortswechsel im Museum Giersch

Museum Giersch der Goethe-Universität Frankfurt (mit Pfeil gekennzeichnet)
Ausstellungsplakat am Eingang

 

Das Museum Giersch der Goethe-Universität (MGGU) liegt einen Katzensprung vom Städel entfernt am Museumsufer in Frankfurt (im obigen Bild mit einem Pfeil markiert) und kann als dessen kleine Schwester bezeichnet werden. Es beherbergt eine ständige Sammlung, nämlich die Sammlung Giersch, sowie wechselnde Ausstellungen.

Ende November hatte ich die Gelegenheit, an einer speziellen Kuratorinnenführung der Ausstellung „Ortswechsel“ mit den Social Media Club Frankfurt teilzunehmen – Anlaß und Grund genug, einmal ausführlicher über das Museum und diese besondere Ausstellung zu berichten.

Inhalt

Die Entstehung des Museums

Das Museum Giersch wurde im Jahr 2000 durch die Stiftung Giersch gegründet. Es befindet sich in einer sehr repräsentativen und gut erhaltenen Villa am Schaummainkai. Im Erdgeschoß mit seiner prächtigen Holzvertäfelung läßt sich das Lebensgefühl eines großbürgerlichen Haushalts zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts gut nachvollziehen.

Die ständige Sammlung konzentriert sich auf die Kunst- und Kulturgeschichte des Rhein-Main-Gebiets. Schade nur, das aus dieser Sammlung nur so wenige Bilder ausgestellt sind.

Zum Geburtstag ein Museum

Im Jahr 2014 wurde die Goethe-Universität hundert Jahre alt. Zu diesem Anlaß machte die Stiftung Giersch der Uni ein außerordentlich wertvolles Geschenk: Das Museum Giersch ging für 30 Jahre in die Trägerschaft der Universität über. Für den laufenden Betrieb erhält es noch eine halbe Million Euro jährlich obendrauf.  Das Themenspektrum der Wechselausstellungen wurde nun um Aspekte aus Wissenschaft und Lehre erweitert.

Die Kunstsammlung der Bundesbank zu Besuch im MGGU

Begibt man sich über das wunderschöne hölzerne Treppenhaus in die oberen Etagen, so kommt man in die modern ausgestatteten Räume für Wechselausstellungen. Zur Zeit ist hier eine Auswahl von Kunstwerken aus der Sammlung der Deutschen Bundesbank mit dem Titel „Ortswechsel“ zu sehen. Hinter dieser Überschrift verbirgt sich die Tatsache, daß die Zentrale der Bundesbank saniert wird, und deshalb ihre Kunstwerke in den Ersatzbüros größtenteils nicht aufgehängt werden können. Die Sammlung der Bundesbank konzentriert auf  Kunst aus dem deutschsprachigen Raum nach dem Zweiten Weltkrieg. Es werden mit viel kunstsachlichem Verstand vor allem Werke zeitgenössischer Künstler erworben. Auf diese Weise ist im Laufe der Jahrzehnte ein beachtliches „who is who“ der deutschen Kunstszene entstanden mit so bekannten Namen wie Baselitz oder Nay. Die Sammlung umfaßt insgesamt mehrere tausend Werke aus Malerei, Grafik und Skulptur. Aus Sicherheitsgründen ist der Zugang zu dieser Kunstsammlung allerdings nur eingeschränkt möglich.

5 Gründe, im Museum zu photographieren

1. Gedächtnisstütze: In Ausstellungen wird man in  kurzer Zeit mit sehr vielen Eindrücken konfrontiert. Soweit erlaubt, photographiere ich – häufig mit dem Smartphone – Kunstwerke, die mir besonders gut gefallen haben. Oft beschränke ich mich auf Ausschnitte und Details. Das ist eine hilfreiche Gedächtnisstütze, wenn man den Ausstellungsbesuch später noch einmal Revue passieren lassen will.

2. Das Gesehene teilen: Bei einem Social Media Walk geht es nicht nur um die persönlichen Eindrücke, sondern auch um das Teilen von Informationen und Erlebten auf den gängigen Social Media Plattformen. Mit entspechenden Stichworten versehen, lassen sich hier schnell die Aufnahmen der Teilnehmer finden.

3. Innenansichten von Gebäuden: Museen sind oft selbst ein Kunstwerk, die Innenarchitektur bietet viele attraktive Photomotive. Nicht zuletzt das MGGU ist hierfür ein gutes Beispiel. Aber auch in Neubauten, wie dem Museum für Kunsthandwerk, lassen sich ansprechende minimalistische Motive finden.

4. Das Kunstwerk und seine Betrachter: Oft ist es ziemlich spannend zu beobachten, wie Besucher ein Kunstwerk betrachten. Daraus ergeben sich so eine Art „Straßenphotos“, also spontane Eindrücke menschlicher Aktivität. Aber Vorsicht! Hat man vor, ein solches Photo zu veröffentlichen, heißt es, eine Genehmigung der abgebildeten Person einzuholen. Teilnehmer an einem Social Media Walk geben eine solche Einwilligung übrigens automatisch.

5. Spielereien: Manche Bilder regen zu Spielereien mit der Kamera an, insbesondere zu Doppel- oder sogar Mehrfachbelichtungen wie ich sie schon in einem anderen Beitrag ausführlich beschrieben habe. In der Ausstellung habe ich mich für Doppelbelichtungen direkt aus der Kamera entschieden.

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