ANDREA GUBITZ | Heimat-Photographie

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ANDREA GUBITZ – Heimatphotographie

Weihnachtskarten aus eigenen Photos

Weihnachts-karten aus eigenen Photos

Inhalt

Warum eigene Weihnachtskarten?

Das Weihnachtsfest ist eine gute Gelegenheit, anderen eine Freude zu bereiten. Selbst gestaltete Weihnachtskarten sind hierzu eine schöne Idee; sie lassen sich auch wunderbar als Grußkarte verschicken. Das Angebot an fertigen Karten ist riesig, aber die meisten sind unpersönlich und ziemlich kitschig. Viel passender geht es mit eigenen Photos und Texten, und mit ein paar weihnachtlichen Assecoires wird aus einem Winterbild ein hübsches Weihnachtsmotiv. Ein weiterer Vorteil: Zur Not kann der Gruß auch elektronisch verschickt werden.

Tierische Motive

Tiere im Winter zu photographieren ist relativ leicht, denn mit etwas Futterangebot kommen sie gern auch in die Nähe des Hauses. Vor allem Eichhörnchen mit ihren Pinselohren sind sehr niedlich, aber auch viele Vögel eignen sich natürlich gut. Rotkehlchen beispielsweise gelten in England sogar als Weihnachtsvögel. Eine Maus vor die Linse zu bekommen ist da schon schwieriger, aber man hat ja auch mal Glück. Das Mützchen der Maus stammt übrigens von einer Keksdose.

Verträumte Motive

Verschneite Landschaften im Rhein-Main-Gebiet zu finden, wird immer schwieriger. Im Taunus könnte man allerdings zur Zeit fündig werden. Ansonsten hilft ein Blick ins eigene Photoarchiv.

Wer gern auf Langlaufski unterwegs ist, hat meist auch ein Smartphone oder eine Kamera dabei. Bei Schneegestöber lassen sich die besten Photos machen, und mit winzigen Kleinigkeiten wird das Bild zum Weihnachtsmotiv. Hierbei bietet sich ein sogenanntes Colorkey-Photo an, wobei in meinem Fall der Farbakzent in Form einer kleinen Grafik oder auch aus einem anderen Bild nachträglich eingefügt ist. Das Weihnachtssäckchen habe ich im Netz gefunden (auf Lizenzen achten!), Fuchs und Weihnachtsmann stammen aus dem eigenen Studio. Hierzu später mehr. Die Fußspuren im Schnee (drittes Photo) habe ich selbst gemacht; beim Zurücklaufen habe ich darauf geachtet, in die Fußabdrücke vom Hinweg zu treten, so daß es wie eine Fußspur erscheint.

Vertraute Motive

Winterliche Motive aus der Nachbarschaft sind ebenfalls eine gute Wahl, um hieraus mit wenigen Klicks einen Weihnachtsgrüß zu zaubern. Viele Menschen freuen sich, wenn sie ihre Umgebung auf dem Bild wieder erkennen. In Frankfurt muß man allerdings die wenigen Gelegenheiten beim Schopf ergreifen. In Höchst kommt es immer mal wieder zu Industrieschnee. Dieser bleibt oft relativ lange auf den Bäumen und Sträuchern kleben, auch wenn er am Boden schon getaut ist (siehe Photo links oben). Die Aufnahme entstand bei mir um die Ecke. Die beiden anderen Bilder aus Höchst sind nicht bei Schnee, sondern bei Raureif entstanden, und der Hochsitz befindet sich mitten im Taunus.

Praktische Vorgehensweise

Bilder machen

Um eigene Weihnachtskarten zu gestalten, braucht es nicht viele Zutaten. Wer sich nicht mit Bildbearbeitung beschäftigen will, photographiert einfach weihnachtliche Motive, entweder im Studio oder auch in festlich geschmückten Innenstädten sowie auf Weihnachtsmärkten. Ansonsten ist eine Bildbearbeitungssoftware nützlich, die Ebenen und Masken anbietet.

In meiner Weihnachtskiste befindet sich schon viele Jahre ein kleiner Weihnachtsmann aus Plastik, den man sogar aufziehen und herumlaufen lassen kann. Von dieser Figur habe ich ein paar Aufnahmen in meinem selbst gebastelten Lichtkasten gemacht (siehe nebenstehendes Photo).

Letzterer besteht aus einem Pappkarton, bei dem ich drei Seiten bis auf einen Rand ausgeschnitten habe. Da ich zwei Photolampen besitze, habe ich die Seitenteile offen gelassen und nur die Oberseite mit Butterbrotpapier ausgefüllt. Wer keine Photolampen hat, sollte auch die Seiten mit einem durchscheinenden Papier verschließen. Dann klappt es auch mit ganz normalen Stehlampen. Für ein Frontlicht eignet sich eine Taschenlampe oder ein kleines LED-Panel, das übrigens auch ein schönes Geschenk für eine(n) Photofreundin oder-freund ist.

Blick auf den Arbeitstisch mit Kamera und Arbeitslampen
Aufnahmesituation im Studio

Als Hintergrund bietet sich eine dünne Pappe an, die man zu einer Hohlkehle legen kann. Die Farbe sollte gut zum Objekt kontrastieren, dann ist das spätere Freistellen ein Kinderspiel.

Bilder bearbeiten

Nun geht es an den Computer. Je nach Hintergrundbild ist das Einfügen des Weihnachtsmanns mehr oder weniger aufwendig. Zunächst wird der Weihnachtsmann ausgewählt und eine Schnittmaske erstellt. Die automatische Auswahl funktioniert meistens ziemlich gut, und in der Schnittmaske können kleinere Ungenauigkeiten noch ausgebessert werden. Allzu genau muß es aber gar nicht sein, da der Weihnachtsmann stark verkleinert wird. Das Hintergrundbild und der Weihnachtsmann sind auf zwei Ebenen verteilt, der Weihnachtsmann zuobesrt.

Jetzt kann der Weihnachtsmann auf die passende Größe skaliert und an einer passende Stelle plaziert werden. Zum guten Schluß muß nun noch auf der Maske so viel vom Weihnachtsmann „weggepinselt“ werden, daß der Weihnachtsmann auf der richtigen Ebene ist, also z.B. hinter dem Brückengeländer, nicht davor.

Gut zum Druck

Ist das Werk vollbracht, muß über die weitere Verwendung entschieden werden. Davon ist auch abhängig, wann ein Text eingefügt werden sollte.

  1. Entscheidet man sich für einen der vielen Online-Dienstleister, so sollte etwaiger Text erst in der Bestellsoftware eingegeben werden. Schöner finde ich es meistens, wenn der Text nicht im Bild, sondern unter dem Bild plaziert wird. Bei Klappkarten kann man den Text auch auf eine der Innenseiten drucken lassen.
  2. Möchte man seine Weihnachtskarten mit Photokarton selber gestalten, so reichen ein paar Abzüge aus einem Drogeriemarkt. Soll nun Schrift ins Bild, so muß diese vorher in der Bildbearbeitung eingefügt werden. Dies gilt natürlich auch für den digitalen Versand.
  3. Besonders edel wird es, wenn das Photo mit einen Transferverfahren auf ein schönes Papier aufgebracht wird. Dazu habe ich in einem früheren Beitrag schon einmal etwas geschrieben. Bei mir hat sich Aquarellpapier bewährt. Das Photo muß zu diesem Zweck auf einem Farblaserdrucker ausgedruckt werden, und zwar seitenverkehrt! Dieses eher zeitaufwendige Verfahren ist etwas  Besonderes. Die Weihnachtskarte sollte so gestaltet sein, daß das Bild später abgetrennt und gerahmt werden kann, denn es ist ja eigentlich schon ein richtiges Geschenk.

Jetzt fehlen nur noch ein paar Briefmarken, und schon kann es losgehen mit „dem anderen eine Freude bereiten“. – Viel Spaß und frohe Weihnachten!

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