ANDREA GUBITZ | Heimat-Photographie

Ich sehe was, was Du nicht siehst

ANDREA GUBITZ – Heimatphotographie

Tabletop – Photos von der Platte

Tabletop - Photos von der Platte

Inhalt

Photospaß für lange Winterabende

Das Photographieren im Winter ist im Rhein-Main-Gebiet meistens nicht so verlockend: frühe Dunkelheit und viele graue Regenwolken verderben den Spaß. Verzichten muß man auf sein liebstes Hobby dennoch nicht. Eine Tischplatte, zwei Lampen, ein oder zwei Bögen Photokarton und vielleicht noch eine schwarze Plexiglasplatte – dann kann es auch schon losgehen. Objekte zum Photographieren sind schnell gefunden. Ich schaue mich gern in der Küche oder auf dem Wochenmarkt um, aber Deiner Phantasie sind natürlich keine Grenzen gesetzt.

Gemüse auf den Tisch

Gemüse ist ja bekanntlich sehr gesund, und als kleine Zugabe kann es vor dem Verzehr als Photomotiv dienen. Je knorriger Eure „Photomodelle“ sind, desto besser; irgendwelche EU-Standards sind (nicht nur) hier völlig fehl am Platz. Um einen möglichst glatten, neutralen Hintergrund zu haben, sollte ein größeres Stück Photokarton als Hohlkehle gelegt werden. Ich mache das in meinem selbst gebastelten Lichtkasten, den ich in meinem letzten Artikel schon vorgestellt habe. Das Umgebungslicht sollte möglichst weitgehend ausgeschaltet werden, sonst klappt es mit der Lichtsetzung nicht so recht. Eine Aufnahme ohne die Ausleuchtung sollte also schwarz sein. Wenn das nicht vollständig gelingt, dann gibt es da ja noch die Bildbearbeitung.

Die beiden Aufnahmen links zeigen Gemüse mit einer interessanten Oberflächenstruktur; daher habe ich mich für eine Schwarzweiß-Ausarbeitung entschieden und der Süßkartoffel einen leichten Sepiaton verpaßt. Um genügend Tiefenschärfe zu haben, sollte relativ stark abgeblendet werden. Das wiederum erfordert lange Belichtungszeiten, d.h. ohne Stativ geht es nicht. Photographiert wurde mit einem 50 mm – Objektiv.

Zu den beliebtesten Gemüsesorten auf dem Phototisch gehört die Paprika. Ein Grund hierfür ist sicherlich die berühmte Aufnahme „Pepper No. 30“ von Edward Weston aus dem Jahr 1930.

Bei einem roten Paprika fällt es schwer, auf Farbe zu verzichten, aber ein Versuch ist es immer wert. Welche Variante mehr zusagt, ist natürlich Geschmackssache. Ich habe bei beiden Bildern einen klaren Favoriten.

Spiegelungen

Spiegelnde Oberflächen ziehen die meisten Photographen magisch an. Unter kontrollierten Bedingungen klappt es am besten mit einer schwarzen Plexiglas-scheibe. Eine gute Beschreibung der Vorgehensweise findet sich in diesem Video von Camera Club Life. Das Beitragsbild oben ist nach dieser Anleitung entstanden.

Und die beiden Aufnahmen links? Da stimmt doch etwas nicht.

Geformtes Bokeh

Eine nette Spielerei ist das sogenannte geformte Bokeh. Zuerst wird ein bißchen gebastelt, denn wir benötigen Schablonen aus schwarzem Photokarton, bei denen die gewünschte Form mittig ausgeschnitten werden muß. Anleitungen hierzu gibt es reichlich im Netz. Arbeitet man auf dem Stativ, kann man die die Schablone einfach vor das Objektv halten und durch Drehung die richtige Position bestimmen. Die Blende sollte so weit wie möglich geöffnet sein. Je nach Brennweite (hier 100mm) und Sensorgröße (hier Vollformat) muß das Objekt im Vordergrund (hier eine Glasvase) einen gewissen Abstand zur Lichtquelle haben.

Schablonen für geformtes Bokeh

Meine Schablonen seht Ihr links. Soll es schön bunt werden, dann eignet sich hierfür eine entsprechende Lichterkette am besten. Auch draußen lassen sich punktuelle Lichtquellen nutzen, z.B. die Rücklichter von Autos. Will man aus der Hand photographieren, so muß die Schablone am Objektiv befestigt werden, am besten mit einem Gummiband, denn dann läßt sie sich noch drehen.

Nun kann es losgehen: Wir lassen Vögel, Libellen oder Herzchen aus der Vase fliegen. Links oben seht Ihr das Bokeh des Objektivs ohne Schablone bei maximaler Blendenöffnung (f 2,8).

 

Wie wäre es mit einem lieben Gruß oder einem hübschen Lesezeichen zum Valentinstag?

2 Gedanken zu „Tabletop – Photos von der Platte“

    • Liebe Christiane, vielen Dank für Dein positives Feedback. Die Samenschote stammt übrigens von einem Blauregen. Sie hat in noch grünem Zustand eine feine samtige Oberfläche, die sich sehr schön anfühlt. Mit der Zeit wird sie braun, platzt nach vielen Wochen auf und gibt ihr Farbspiel im Innern preis. Liebe Grüße Andrea

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