ANDREA GUBITZ | Heimat-Photographie

Ich sehe was, was Du nicht siehst

ANDREA GUBITZ – Heimatphotographie

Komm, lieber Mai, und mache …

Maiglöckchen im Garten

Komm, lieber Mai, und mache ...

Inhalt

... die Bäume wieder grün.

Dieses schöne Frühlingslied wurde von niemand Geringeres vertont als Wolfgang Amadeus Mozart. Heutzutage macht schon der April die Bäume grün, und die im Lied herbeigesehnten Veilchen sind bereits verblüht, wie auch so manch andere Blütenpracht, zum Beispiel die Strauchpfingstrose.

Strauchpfingstrose: 105 mm -Makro (KB), f 4, 1/2000 sec., ISO 200

Deren Blüten sehen ja wirklich prächtig aus, doch der Traum währt nicht lange. Trösten kann man sich mit Staudenpfingstrosen, die ihren großen Auftritt trotz Klimawandel meistens doch einigermaßen pünktlich zu Pfingsten haben.

Maiglöckchen

Treu und ausdauernd – so läßt sich das Maiglöckchen am besten beschreiben. Es wächst gern im Halbschatten an Waldrändern und im Garten, wo meine Aufnahmen entstanden sind. Es vermehrt sich sowohl über Rhizome als auch durch Aussaat, so daß es schnell größere Flächen besiedeln kann. Da Bärlauch ähnliche Anforderungen an den Standort hat, wachsen beide Pflanzen gern auch schon mal nah beieinander. Da Maiglöckchen in allen Pflanzenteilen giftig sind, sollte man bei der Ernte von Bärlauch etwas aufpassen. Die Blätter sind aber ganz gut zu unterscheiden.

Eigentlich ist es nicht schwer, Maiglöckchen zu photographieren. Um mit der Kamera auf „Augenhöhe“ zu gelangen empfiehlt sich eine nicht allzu hohe Unterlage. Ich habe mein altbewärtes Badewannenkissen genutzt. Ein Makroobjektiv ist hilfreich, aber kein Muß. Bei Wind sind kurze Verschlußzeiten nötig, da heißt es, Kompromisse bei den ISO-Werten einzugehen. Und den richtigen Schärfepunkt zu erwischen ist – gerade bei offener Blende – auch ein wenig Glücksache.

Eine gestalterische Frage ist, was man mit dem vielen Grün macht. Einerseits ist es die Farbe des Frühlings, andererseits kann es auch ein wenig aufdringlich werden. Ein bißchen Himmelsblau oder ein andersfarbige Blüte im Hintergrund ergeben ein ansprechendes Bokeh. Auch eine Schwarz-Weiß-Umwandlung ist ein Versuch wert. Mit einem Hauch von Sepia läßt sich das Altmodische des Maiglöckchens unterstreichen. Das letzte Photo der Maiglöckchenserie zeigt eindrucksvoll, daß ein altes Makroobjektiv – das Vivitar Serie 1 – einem modernen an Schärfe und Bokeh in nichts nachsteht.

Gänseblümchen

Jedes Jahr bin ich von Neuem begeistert über der Fülle der Gänseblümchen auf der Wiese im Garten, aber auch an den Böschungen der Bäche und Flüsse in Frankfurt. Dieses Jahr scheinen sie besonders üppig zu wachsen und verwandeln so manche Fläche in ein weißes Blütenmeer. Ich kann gar nicht verstehen, daß der ein oder andere Gartenbesitzer das Gänseblümchen als lästig oder gar als Unkraut betrachtet. Fest steht, als Photomodell ist es perfekt. Es steht von März bis November jederzeit zur Verfügung. Außer einer Kamera sind keine Hilfsmittel von Nöten. Um die richtige Perspektive einzunehmen, reicht es, die Kamera auf den Boden zu legen. Ein Klappdisplay oder ein Winkelsucher sind praktisch, ansonsten muß man sich halt selbst auf den Boden legen. Wachsen noch ein paar Vergißmeinnicht zwischendrin, dann ist die Farbkomposition perfekt.

Bärlauch

Zum guten Schluß soll hier noch der Bärlauch zu Ehren kommen. Er ist nicht nur ein leckeres Kraut für Salate und Quark, sondern auch sehr photogen. Und die Auswahl an Photomodellen ist gerade in Frankfurt riesig, mag er doch Auenwälder am liebsten, z.B. den Niedwald. Im Garten hat er es schwerer, sich üppig auszubreiten, da es im Frühjahr oft zu trocken ist. Gleichwohl stammen die beiden Photos aus dem Garten.

Auch hier wird anhand des ersten Photos deutlich, daß sich das verwendete Helios 44-2 nicht verstecken muß, auch wenn es nicht ganz so scharf ist wie ein modernes Objektiv. Es hat eine sehr kurze Naheinstellgrenze, je nach Adapter und Kamera läßt es sich nur bis ca. 2m scharf stellen.

So, nun wollen wir mal auf tüchtig viel Regen hoffen, damit die Wiesen üppig wachsen und sich die Speicherkarten mit noch mehr Blütenpracht füllen können.

2 Gedanken zu „Komm, lieber Mai, und mache …“

  1. Hallo Andrea,
    wunderschöne Fotos aus dem Mai 2020, die den ewigen Zauber der Natur widerspiegeln, die sich auch nicht um das ganze Corona – Dilemma schert! Und: Es freut mich in jedem Jahr ungemein, wie robust, wie hartnäckig sich die Zarten, Kleinen wie die Gänseblümchen selbst einem Rasenmäher widersetzen – sie stehen einfach wieder auf!
    Ich freue mich auf neue Fotos ! Gerlinde

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    • Liebe Gerlinde,

      vielen Dank für Deinen netten Kommentar. Habe gestern die Wiese gemäht. Ein Teil bleibt aber immer stehen – für die paar Insekten, die wir noch haben, und neue Fotos.

      Andrea

      Antworten

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