ANDREA GUBITZ | Heimat-Photographie

Ich sehe was, was Du nicht siehst

ANDREA GUBITZ – Heimatphotographie

Phototour in der Fachwerkstadt Wetzlar

Phototour in der Fachwerkstadt Wetzlar

Inhalt

Zu Gast im "Leica-Land"

Gibt es etwas schöneres als einen Tag an einem interessanten Ort mit der Kamera zu verbringen und so richtig viel Zeit zu haben, um Motive zu finden und ins rechte Licht zu setzen? Ja, gibt es: Man verabrede sich mit der ebenfalls photobegeisterten Freundin Carola, um das schönste Hobby der Welt gemeinsam zu betreiben. Die Wahl für unsere gemeinsame Exkursion fiel auf Wetzlar.

Treffpunkt war das Ernst-Leitz-Museum etwas außerhalb der Altstadt. Hier haben wir zunächst die Ausstellung „Dr. Paul Wolff & Tritschler. Licht und Schatten – Fotografien 1920 bis 1950″ angeschaut. Für Frankfurter (aber nicht nur die!) ist diese Bilderschau ein echter Leckerbissen, haben doch diese beiden Fotografen viel in der Frankfurter Altstadt  – als diese noch nicht den Zusatz „neu“ benötigte – und in den Ernst-May-Siedlungen fotografiert. Im Museumsladen steht eine große Auswahl an Photobüchern zum Angucken und Kaufen zur Verfügung; last but not least kann man edles Photografenhandswerkszeug hinter Vitrinenglas bestaunen. Hier läßt sich locker ein ganzer Vormittag verbringen. Und wer gern moderne Architektur fotografiert, kommt auf dem Gelände des Leitz-Parks auf seine Kosten.

Die Altstadt

Nach den abwechslungsreichen Eindrücken aus dem Ernst-Leitz-Museum, haben wir unsere Kameras ausgepackt (keine Leicas, so viel sei verraten), und zwar in der Altstadt von Wetzlar. Diese läßt sich am besten vom Domplatz aus erkunden. Auf einem Rundgang durch die Altstadtgassen lassen sich viele Motive entdecken, vor allem immer wieder vielfältiges Fachwerk. Besonders schön sind auch die Schieferhäuser an der alten Lahnbrücke.

Natürlich ist man in Wetzlar im „Leica-Land“. Am Eisenmarkt entstand eines der ersten Photos, die 1913 mit der damals gerade von Oskar Barnack entwickelten Kleinbildkamera aufgenommen wurde; Barnack hat es selbst geschossen. Mein Photo (Andrea) ist an derselben Stelle entstanden, ich konnte mich aber nicht dazu durchringen, das Dach abzuschneiden. Carola hat den Platz von seiner Schauseite eingefangen. Bei stark geschlossener Blende ist in der Fenstereihe oben links ein Sonnenstern entstanden.

Der „Patchwork-Dom“

Der Wetzlarer Dom ist in zweierlei Hinsicht ein bemerkenswertes Gebäude, vor allem von außen. Es mischen sich dort diverse Baustile von der Spätromantik bis zum Barock, und einige Bauelemente wurden auch nie richtig fertig gestellt. Seit 1561 wird der Dom von Katholiken und Protestanten gleichzeitig genutzt, ganz ohne Streit ging das aber nicht immer ab. Wer Einzelheiten wissen möchte, wird z.B. bei Wikipedia fündig.

Wer hätte es gedacht, auch ein paar Sensorflecken können ihren Zweck erfüllen, nämlich wenn ein Photo auf Alt getrimmt werden soll (2. Photo der Serie). Hier wurde tief in die Bearbeitungskiste gegriffen: HDR, Schwarzweiß-Umwandlung, Teiltonung und Verstärkung der Sonnensterns. Kann man mögen, muß man aber nicht. Die Turmhaube sieht von unten betrachtet ein bißchen wie eine von diesen 3D-Backformen aus, die – einmal gekauft – nie benutzt werden.

Das Innere der Doms ist – stilistisch betrachtet – deutlich aufgeräumter als die Außenfassade. Für Aufnahmen aus der Hand läßt sich ein höherer ISO-Wert nicht vermeiden. Bei stark wechselnden Lichtverhältnissen ist die ISO-Automatik kombiniert mit dem manuellen Modus hilfreich. Und es muß ja auch nicht immer alles scharf sein.

Ein langer Tag

Wetzlar hat viel zu bieten, so daß auch ein langer Tag nicht reicht, um alles zu erkunden, zumal eine Reihe von Cafés und Restaurants zum Verschnaufen und Klönen einladen. Ein zweiter Besuch ist also vorgemerkt.

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