ANDREA GUBITZ | Heimat-Photographie

Ich sehe was, was Du nicht siehst

ANDREA GUBITZ – Heimatphotographie

Luchse …

Luchs blickt aufmerksam direkt in die Kamera.
70 mm (KB), f 4, 1/50 sec., ISO 640

Luchse ...

Inhalt

... im Freigehege des Bayerischen Walds

Im September war ich viel unterwegs, so daß erst jetzt wieder einmal ein neuer Beitrag erscheint. Vor kurzem habe ich den Bayerischen Wald besucht und mir natürlich nicht die Gelegenheit entgehen lassen, im Tierfreigehege zu photographieren. Ein Luchs auf einem Felsen majestätsch ins Tal blickend – dieses Bild schwirrte mir im Kopf herum. Da ich mit Luchsen schon einmal gute Erfahrungen gemacht habe (hierzu weiter unten mehr), machte ich mich vor Sonnenaufgang guten Mutes auf den Weg. Die Realität holte mich schnell ein.

Die Rahmenbedingen sind für Tierphotographen im Bayerischen Wald fast perfekt. Am Luchsgehege gibt es drei Aussichtsplatformen, davon zwei sogar überdacht; vor allem die oberste bietet einen landschaftlich sehr reizvollen Ausblick. Allerdings haben die Luchse auch viel Platz, sich zu verstecken. Davon machen sie – vor allem bei strömenden Regen – auch Gebrauch. Nach drei Stunden habe ich zwar ein Tier gesehen, aber kein einziges Photo gemacht. Also machte ich mich auf den Weg zurück zur Unterkunft, nicht ohne noch einmal kurz bei einem anderen Unterstand halt zu machen. Und wie so oft habe ich die Kamera schnell noch einmal ausgepackt und auf den Auslöser gedrückt. Das Ergebnis entsprach nicht ganz dem, was ich mir vorgestellt hatte, aber besser als nichts (Bild 1 und 2).

Zweiter Versuch

Meinen zweiten Besuch am Luchsgehege habe ich am frühen Abend unternommen. Zunächst schaute ich bei den Wölfen vorbei – dazu gibt es demnächst auch einen Beitrag. Bei den Luchsen hieß es wieder, geduldig sein. Das ist gar nicht so einfach, wenn das Licht langsam knapp wird. Hohe ISO-Werte lassen sich da nicht vermeiden. Dann wurde ich belohnt: Im allerletzten Sonnenlicht gelangen noch zwei Bilder, bevor ich mich bei Einbruch der Dunkelheit auf den Rückweg machte.

Luchse im Wildtierpark Edersee

Ziemlich genau ein Jahr zuvor standen schon einmal Luchse auf meinem Photoplan, damals im Wildtierpark Edersee in Nordhessen . Die Umstände zum Photographieren hätten nicht unterschiedlicher sein können. Es war noch sommerlich warm bei herrlichem Sonnenschein. Der Wildtierpark Edersee liegt ebenfalls mitten im Wald, ist aber erheblich kleiner als der in Bayern. Für das Photographieren hat das Vor- und Nachteile. Es ist natürlich viel einfacher, Tiere vor die Linse zu bekommen, aber es ist viel schwieriger, Zäune und Unterstände für die Tiere, die es im bayerischen Wald gar nicht gibt, im Bild zu vermeiden.

Da Luchse ja scheue Wesen sind, habe ich meine damals längste Brennweite eingepackt, ein Telezoom 70 bis 300 mm. Ein lichtstarkes 50mm-Objektiv habe ich eigentlich immer im Rucksack. Es kam alles anders als erwartet. Kaum hatte ich mich direkt am Zaun auf der Erde niedergelassen, kamen auch schon zwei Luchse neugierig auf mich zu und setzten sich mir direkt gegenüber. Wie gut, daß ich meine kurze Brennweite dabei hatte.

Diesen wunderschönen Katzen so nahe sein zu können, das war schon ein sehr besonderes Erlebnis. Ich hätte noch Stunden dort sitzen können, wenn nicht die Schließzeiten des Parks meinem tête-à-tête ein Ende gesetzt hätten.

Wieviel Freiheit im Freigehege?

Tiere in einem Freigehege zu photographieren ist natürlich ein Kompromiss, den professionelle Tierphotographen vermutlich nicht eingehen würden. Immerhin haben die Tiere in den Wildtierparks erheblich mehr Platz als in einem Zoo. Und wie meine Erfahrungen aus Bayern zeigen, führt nicht jede Photosession zum Erfolg. Auch am Edersee habe ich schon einige Stunden am Wolfsgehege gesessen, ohne ein passables Photo zu schießen. Ein bißchen Glück gehört eben auch dazu.

2 Gedanken zu „Luchse …“

    • Liebe Carola,

      vielen Dank für Deinen netten Kommentar. Die Kätzchen sehen zwar sehr kuschelig aus, aber wenn sie ihre Zähne zeigen, ist man doch froh, daß da noch ein Zaun ist.

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