Kleiner - entspannter - vielfältiger!
Anfang Juli – es ist Schlossfestzeit in Frankfurt-Höchst, ein Fest für alle, veranstaltet von vielen Vereinen und dem Vereinsring Höchst. Auch unter der Notwendigkeit zur Sparsamkeit hat sich vieles verändert, und zwar zum Guten! Das zehntägige Fest ist kleiner geworden, entspannter und vielfältiger. Das vollständige Programm gibt es hier.
Endlich konnte das Schloss wieder einbezogen werden; so fand der von mir so gern besuchte Mittelaltermarkt im Schloßgraben statt. Für weitere Veranstaltungen war auch die Schlossterasse geöffnet.
Am Mainufer konnte man auf einem kleinen Markt französische Leckereien erwerben. Für Kinder gab es Karussells und – besonders beliebt – ein Bungee-Trampolin.
An vielen anderen Orten wurden weitere Veranstaltungen angeboten, so z.B. Konzerte in der Justinuskirche oder Blues im Kulturkeller Höchst im Dalberger Haus.
Ein reichhaltiges Musikprogramm
Die Bühne im Brüningpark war den größeren Events vorbehalten. Hier gab es so manche Neuerung, z.B. einen Abend mit Kurzfilmen und ein klassisches Konzert mit der Sinfonietta Hofheim. Letzteres war übrigens recht gut besucht, auch wenn das Foto auf den ersten Blick etwas anderes suggeriert. Die Sitzplätze befanden sich hinter der Tanzfläche.
Das musikalische Programm am letzten Abend des Festes wurde von der Band Mission Possible bestritten. Hier waren sowohl die Sitzplätze als auch die Wiese im Brüningpark voll belegt. Rockmusik trifft nicht so ganz meinen Geschmack, aber die Bühnenshow mit bunten Scheinwerfern war sehr professionell und lud zum Photographieren ein. Um die Belichtungszeiten nicht zu lang werden zu lassen, mußte Bildrauschen in Kauf genommen werden. Es ließ sich aber ganz gut mit einer speziellen Software entfernen.
Laser Light Show
Den Abschluß des Höchster Schlossfestes bildete in den vergangenen Jahren immer ein Feuerwerk. Doch die Zeiten ändern sich: heiße, trockene Sommer, verstärktes Klimabewußtsein und knappe Kassen lassen nach Alternativen suchen. Diese fand sich in Form einer Laser Light Show – für mich ein neues Erlebnis und eine neue photographische Erfahrung. Viel Zeit zum Probieren blieb natürlich nicht, aber ziemlich schnell war klar, allzu lang dürfen die Belichtungszeiten nicht sein, da sonst die Strukturen zu sehr verschwimmen. Alles zwischen 1/20 und 1/50 Sekunden klappte ganz gut. Die Blende habe ich auf f 8 geschlossen, um auch das Publikum im Vordergrund scharf abbilden zu können.
Der Standort zum Photographieren sollte möglichst weit weg von der Bühne gewählt werden, da sonst die hellen Lichter zu schnell ausfressen. Im Brüningpark ist das obere Ende der Wiese optimal; von hier hat man eine freie Sicht auf die Bühne. Die Abfolge der Lichteffekte ist viel schneller als bei einem Feuerwerk, daher lohnt es sich, schnelle Bildsequenzen aufzunehmen („Dauerfeuer“). Photographiert habe ich aus der Hand. Nach ca. 20 Minuten war das Spektakel vorbei.
Mein Fazit
Volksfeste sind für Photographen eine gute Gelegenheit, interessante Motive zu finden. Unter photographischen Gesichtspunkten habe ich natürlich die großen Fahrgeschäfte und das Feuerwerk ein bißchen vermißt, denn hier ergeben sich viele Möglichkeiten zu bewegungsunscharfen und verwischten Bildern, die mir immer wieder gut gefallen. Vor einem Jahr habe ich darüber ausführlich berichtet. Abgesehen davon hat das Höchster Schlossfest deutlich an Attraktivität gewonnen.
Wer die klassische Kerb „mit allem“ sucht , wird im August in Frankfurt fündig: Vom 4.8. bis zum 7.8. findet Frankfurts ältestes Fest statt, das Mainfest mit einem Feuerwerk am letzten Abend. Am letzten Wochenende im August steht dann noch das Mainuferfest an – vermutlich ebenfalls mit einem Abschlußfeuerwerk (das Programm steht noch aus).