ANDREA GUBITZ | Heimat-Photographie

Ich sehe was, was Du nicht siehst

ANDREA GUBITZ – Heimatphotographie

Waldohreulen in Frankfurt

Waldohreule in einer Trauerweide am Liederbach in Frankfurt bei Tag
500 mm (KB), f 5,6, 1/500 sec., ISO 1000

Waldohreulen in Frankfurt

Inhalt

Kinder der Nacht

Seit einigen Jahren schon konnte ich Waldohreulen bei uns im Garten und in der Nachbarschaft beobachten. Da sie keine eigenen Nester bauen, beziehen sie verwaiste Kinderstuben, z.B. von Krähen. Wenn die Jungen etwas gewachsen sind, hocken sie in der Nähe des Nestes auf einem Ast – daher der Begriff Ästling – und schreien, laut und vernehmlich die ganze Nacht, denn Hunger scheinen sie immer zu haben. Mit etwas Geduld und einem einigermaßen lichtstarken Fernglas bekommt man zu später Menschenstunde nicht nur die Ästlinge, sondern auch die Eltern zu sehen. Sie schweben völlig lautlos ein. Wer sich den Ruf der Ästlinge, aber auch den der Altvögel einmal anhören möchte, dem sei das Video von Kalle Nibbenhagen wärmstens empfohlen.

Waldohreulen sind nachtaktiv, daher ist das Photographieren im allgemeinen schwierig. Lange Belichtungszeiten und hohe ISO-Werte lassen sich nicht vermeiden. Die meisten Bilder sind unbrauchbar, ab und zu gelingt dann doch eine passable Aufnahme. In diesem Jahr hatten die Eltern sogar drei Eulchen, für ein gemeinsames Familienphoto erklärten sie sich dann doch nicht bereit. Die Kleinen waren auch schon ziemlich munter und übten das Fliegen. Tagsüber hielten sie sich  gut versteckt, es ist mir nicht gelungen, sie zu entdecken.

Glücksmomente

Im letzten Frühjahr hatte ich Glück. Am hellligten Tage saßen ein Ästling mit Frau Mama in einer Trauerweide direkt am Bach bei uns um die Ecke. Bemerkt hatte ich die beiden durch den Bettelruf des Jungvogels. Nun hieß es, schnell nach Hause und die Kamera holen. Da ich aus der Hand photographieren mußte, habe ich mich für eine Verschlußzeit von 1/500 sec. entschieden, obwohl sich die Vögel recht wenig bewegten.

Abschied

Im Juni lassen die Bettelrufe nach, und bald sind sie ganz verstummt. Dann heißt es, Abschied nehmen. Wer selber jagen muß, braucht offene Flächen mit Feldgehölzen.

Nun sind es andere nachtaktive Tiere, die uns nach Einbruch der Dunkelheit im Garten besuchen kommen: Igel – doch das ist eine andere Geschichte!

Igel auf Futtersuche im Garten, aufgenommen bei Dunkelheit
150 mm (MFT), f 2,8, 1/125, ISO 6400

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