ANDREA GUBITZ | Heimat-Photographie

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Photozubehör aus der Nähstube: Ein Doppeltäschchen für die Akkus

Photozubehör aus der Nähstube:

Ein Doppeltäschchen
für die Akkus

Inhaltsverzeichnis

Nie wieder Durcheinander bei den Akkus

Systemkameras, also die spiegellosen, sind eine feine Sache. Man sieht, was man tut, auch durch den Sucher, wenn gewünscht, sogar schwarz-weiß. Dafür sind sie echte Stromfresserchen. Der Akkuwechsel gehört zur regelmäßigen Routine. Hat man mehr als zwei, so kann leicht ein Durcheinander entstehen, wenn alle Ersatzakkus in einem Aufbewahrungsbehälter landen. Eine Zeitlang habe ich die aufgebrauchten Akkus lose in den Rucksack gesteckt – keine gute Idee. Schließlich habe ich auf Youtube bei Sandras Allerlei eine Lösung gefunden: ein doppeltes Täschchen mit zwei Reisverschlüssen, die eine Hälfte für die voll geladenen, die andere Hälfte für die entladenen Akkus. 

Im Prinzip handelt es sich um zwei Täschchen, die zusammen genäht werden. Anleitungen zum Nähen von solche Täschchen finden sich zu Hauf im Netz, z.B. hier. Die einzige Herausforderung für Ungeübte ist möglicherweise der Reißverschluß, aber hier gilt wie auch bei den übrigen Nähschritten: Es muß alles nicht perfekt sein, sondern funktional!

Material und Zuschnitt

Ein wesentlicher Aspekt des fertigen Produkts ist die Unterscheidbarkeit beider Seiten, z.B. durch verschieden farbige Reißverschlüsse oder auch verschiedenene Außenstoffe. Weiterhin ist ein abwischbarer Außenstoff von Vorteil, und er sollte nicht zu hell sein. Ich habe hier den Rest einer Gartentischdecke verwendet, aus der ich schon öfter Zubehör genäht habe. An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: Bei solchen Stoffe sind Stecknadeln und das Bügeleisen tabu. Für das Futter eignen sich dünne Baumwollstoffreste, gern auch aus einem alten Oberhemd. In einem Täschchen habe ich noch ein Steckfach für Ersatzspeicherkarten vorgesehen.  

Nun geht es an den Zuschnitt. Ich habe insgesamt vier Akkus, einer davon ist natürlich in der Kamera, d.h., es muß genug Platz für drei Akkus und eventuell noch etwas Kleinkram (Putztücher!) sein. Praktisch ist es auch, wenn in eine Seite das Ladegerät paßt. 

Die Maße für das fertige Täschchen sowie für den Zuschnitt findet Ihr oben rechts. Da acht gleich große Teile zugeschnitten werden müssen, ist eine Schablone hilfreich. Hierfür habe ich einen Rest Passepartout-Pappe verwendet, Graupappe tut es aber auch, und sie ist einfacher zu schneiden. Zusätzlich zu den acht großen Teilen, brauchen wir eine kleiner Rest Stoff für das Steckfach und vier Minireste für das Einfassen der Reißverschlüsse. Alle Teile sind rechts unten abgebildet.

Herausforderung Reißverschluss

Bei Nähprojekten gilt: wir starten mit den kleinen Arbeiten. Auf einen Futterstoff kommt das Steckfach, das aus einer doppel-ten Lage Stoff besteht. Die Abnäher sollten an die Größe der Speicherkarten angepaßt werden, damit sie nicht zu schnell heraus-rutschen können. Bei mir sieht das alles etwas schief aus, aber, wie gesagt, hier muß kein Schönheitspreis gewonnen werden.

Dann werden die Reißverschlußenden eingefaßt. Dieser Schritt ist optional, man kann den Reisverschluß auch ohne eingefasste Kanten einnähen, dann muß er etwas länger zugeschnitten werden.  Bei meiner Variante sind die Reißverschlüse insgesamt zwei Zentimeter kürzer als die Taschenteile (siehe Abbildung rechts), dann kann man später beim Zusammennähen an den Enden vorbeinähen. Wer mit dem Einnähen eines Reißverschlusses nicht so vertraut ist, findet im weltweiten Netz jede Menge Anleitungen, z.B. hier.

Zusammennähen: Auf die Reihenfolge kommt es an!

Nun geht es an die Fertigstellung. Zuerst müssen die beiden Täschchen aneinander-genäht werden. Am besten legt man sich beiden Teile so übereinander, wie es später aussehen soll, z.B. so, daß die Zipper zu einer Seite zeigen (Abbildung links oben). Die beiden einander berührenden Außenstoffe werden dann zusammengenäht (Abbildung rechts oben). In der Originalanleitung bei Sandras Allerlei wird für ein Steckfach die Naht unterhalb des Reißverschlusses offen gelassen. Das ist für Photozubehör etwas riskant, zu schnell kann ein Kleinteil im Bermudadreieck des Photorucksacks verschwinden. Der Abstand zwischen Naht und Reißverschlußkante hätte ruhig etwas kleiner sein können. 

Nun wird es fummelig.

Die Außennähte müssen geschlossen werden, und zwar jeweils so, daß das jeweils andere Täschchen beiseite geklappt wird, damit es beim Nähen nicht miterfaßt wird (siehe Abbildung links unten). Hierfür eignen sich Stoffklammern am besten. Auch ganz wichtig ist es, den Reißverschluß vor dem Zusammennähen zu öffnen, sonst klappt es mit dem Wenden nicht. Beim Zusammennähen liegen die Außenstoffe und die Futterstoffe jeweils rechts auf rechts aufeinander (siehe Abbildung rechts unten). Ich markiere mir immer die Wendeöffnung und bemesse sie relativ großzügig. Nun ist das erste Täschchen faßt fertig, es muß nur noch gewendet werden. Das ganze Prozedere wird noch einmal für das zweite Täschchen fällig. 

Der letzte Schritt: Wendeöffnungen schließen und stolz sein!

Zum guten Schluß müssen noch die Wende-öffnungen geschlossen und die Ecken schön ausgeformt werden. Dann könnt ihr das Prachtstück voller Stolz in den Händen halten. So ein Doppelzippertäschchen eignet sich auch hervorragend als Geschenk – nicht nur für Photographinnen. 

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